KM-Sonographie (CEUS) der Leber

CEUS

In der Differenzierung von gutartigen (z.B. Hämangiom, FNH) von malignen Leberläsionen und der näheren Charakterisierung ist meist das Anflutungs- und Auswaschverhalten des Kontrastmittels in der Kontrastmittelultraschalluntersuchung hilfreich.

Übersicht des KM-Verhaltens  von Leberläsionen (Quelle:

Benigne Leberrundherde
Hämangiom

Klassisches Hämangiom:

Typisch: „Irisblendenphänomen“ . mit zunächst peripher-nodulärer  Kontrastmittelanreicherung  und nachfolgend  zentripetaler, mitunter inkompletter
Füllung des Hämangioms. Im Unterschied zu Metastasen, die in der Spätphase gegenüber dem normalen Lebergewebe ein Wash-out zeigen, sind Hämangiome in der Spätphase isoechogen oder anhaltend hyperechogen zum angrenzenden Leberparenchym Kontrastmittel-belegt.

Atypisches KM-Verhalten:  Bei Thrombosierung bzw. Fibrosierung inkomplett Füllung des Hämangioms. Atypisches Anfluten z.B. bei Shuntbildung in/an dem Hämangiom.

Bsp:

Isoechogenes , im B-Bild atypisches Hämangiom

In der KM-Sonographie typisches Hämangiom.

FNH:

Typisch ist ein rasches früharterielles Kontrastmittel-Enhancement über die zu der Läsion zuführende zentrale Arterie, die meist auch schon in der Duplexsonographie darstellbar. Bei Ableitung dieser meist elongiert verlaufenden Arterie finden sich “shuntähnliche” Flussignale. Die Ausbreitung des KM in der Läsion ist rasch zentrifugal. Die Raumforderung ist in der portalvenösen Phase meist hyperkontrastiert, in der Spätphase anhaltend hyperkontrastiert oder isoechogen zum umliegenden Lebergewebe kontrastiert.

Typisch isoechogener Tumor mit Aspekt einer zarten “Kapsel”, der Tumor ist in der gesunden Leber härter als das umgebende Lebergewebe.

Schon im Duplex kräftige Binnenperfusion über eine zuführende Arterie, die sich in der Läsion radspeichenartig aufzweigt

Typisches Flusssignal in der, die FNH speisenden Arterie

 

Art. Phase

In der Spätphase kein “Wash-out”

 

Adenom:

Gutartiger Lebertumor, Entstehung aus Hepatozyten.

Meist inhomogene echoarm und echoreiche Läsion.

In der KM-Sonographie in der art. Phase meist  eine deutliche zentripetal gerichtete KM-Anreicherung, zunächst hyperintens zum umgebenden Lebergewebe.  In der portalvenösen Phase und Spätphase ist das Adenom iso- bis hypointens (leichter Washout)  zum umgebenden Leberparenchym KM-belegt.

Große inhomogene, solitäre Raumforderung im rechten Leberlappen

Im Farbduplex kräftige Perfusion

In der art. Phase gegenüber dem Leberparenchym vermehrt KM-belegt, rasche KM-Aufnahme von außen nach innen.

In der Spätphase im Vergleich zum umgebenden Lebergewebe inkomplettes KM-washout

 

Maligne Leberrundherde

HCC:

HCC finden sich in 90% der Fälle in einer zirrhotisch umgebauten Leber.

Typisch ist z ein starkes früharterielles Anfluten des Kontrastmittels  mit einem KM-washout in der portalvenösen Phase und Spätphase. Je undifferenzierter das HCC desto ausgeprägter ist der Washout. Gut differenzierte HCC waschen deutlich geringer das KM aus, was die Unterscheidung zur FNH oder Adenomen schwierig machen kann.

 

 

CCC

Vom Epithel der Gallenwege ausgehend. Unterschieden wird der Klatskintumor der zentralen Gallenwege (Hepatikusgabel) von den peripheren Tumoren.

Im B-Bild inhomogen isoechogener oder echoärmerer Tumor, der oft nur schlecht abgrenzbar ist. Wegweisend ist meist eine Erweiterung der Gallenwege peripher des Tumors. Diese ist bei zentralen Tumoren ausgeprägt und manifestiert sich klinisch oft mit einem Ikterus.

In der KM-Sonographie findet sich im typischen Fall ein Hyperenhancement im Randbereich(„Rim-sign“). Bei größeren Tumoren findet sich im Zentrum oft nur ein inkomplettes oder fehlendes KM-Enhancement. Ingesamt kann aber das Anflutungsmuster häufig von dem typischen Muster abweichen.  In der protalvenösen Phase und der Spätphase findet sich ein früheres Auswaschen, der art. zunächst kontrastierten Tumorareale.

 

Metastasen:

Abhängig von der Vakuslarissation des Primärtumors sind Lebermetastasen oft hypovaskularisiert (z.B. Metasasen von Tumoren des GI-Traktes)  seltener hypervaskularisiert (z.B Metastasen eines neuroendokrinen Karzinoms).

In der portalvenösen Phase und Spätphase waschen maligne Herde das KM aus.

Lebermetastase eines Mamma-Karzinoms.

 

Früharterielle Anflutung des KM in einer hypervaskularisierten Metastase

 

Auswaschen des KM in der portalvenösen Phase