Motivationsgeschichte

… für die Sonographie in der Hausarztmedizin!!

Folgender Fall “ging mir etwas zu Herzen”!  – Ich wollte ihn als “Anekdote” betiteln, habe es unterlassen, weil es dem “Gewicht” der Geschichte nicht gerecht würde. – Es geht weniger um “schöne Sonobilder” – diese sind auch vorhanden – als um die hausärztliche Begleitung  eines Patienten, selstverständlich inkl. Ultraschall.

Der 62-jährige Secondo (Eltern stammen aus Italien) ist seit über 15 Jahren “mein Patient”. Panikattacken, Hypertonie und Ekzeme sind seine sporadischen Baustellen.

Im November 20 meldet er sich wegen linksseitigen Unterbauchschmerzen. Klinisch Verdacht auf Divertikulitis. Früher hätte ich allenfalls noch Labor gemacht und dann eine +/- probatorische Behandlung eingeleitet. Nun wollte ich die Divertikulitis sonographisch dokumentieren, was auch gelungen ist. – Wenn ich aber schon den Schallkopf auf dem Bauch habe, sehe ich mir noch die anderen Organe an und finde zur Überraschung ein Nierentumor links. – CT-Staging ergab beidseitiges Nierenzell-Carcinom. – Nephrektomie links ist inzwischen erfolgt. Rechts wird noch eine Thermoablatio folgen. Tumorstadium mit sehr guter Prognose: pT2a pN0 (0/1) cM0 R0.

Im Zentrumsspital wurde der Patient wiedeholt gefragt, wie man denn diese Tumoren gefunden hätte? Da hätte er aber Glück gehabt.   – Der Patient und seine Ehefrau sind sich bewusst, dass dies dem Umstand “Ultraschall in der Hausarztpraxis” zu verdanken ist und meinerseits bin ich froh, dass ich die Sonograpie niederschwellig eingesetzt habe.
Für mich ein Highlight, ein Motivationsschub für die Sonographie und eine der Geschichten in der Rubrik  “erlebte Anamnese” – ein hausärztliches Privileg!

Heinz Bhend, Aarburg