Scrotum
Indikationen
Schmerzen
Schwellung
Tastbefund
Vorsorge
Unauffälliger Längsschnitt durch das Skrotum
Untersuchung des Skrotums im Längsschnitt. Hydrozele, sonst unauffälliger Befund.
Untersuchung des Skrotums im Querschnitt. Hydrozele, sonst unauffälliger Befund.
Entzündungen
Epididymitis
Entzündung des Epididymus (Nebenhoden) durch Bakterien, Viren oder atypische Erreger
Symptome: Schwellung oder Schmerzen, meist einseitig.
Ultraschall: vergrößerter, oft inhomogener Nebenhoden (alle oder einzelne Teile des Nebenhodens können betroffen sein.) Mehrdurchblutung. Oft begleitend Hydrozele.
Komplikationen:
- Einschmelzung/Abszedierung
2. Übergreifen der Entzündung auf den Hoden: Epididymorchitis
Funikulitis
Entzündung des Samenstranges. Häufigste Ursache ist eine fortgeleitete bakterielle Infektion von Samenleiter, Hoden oder Nebenhoden
Hodentorsion
akute Stieldrehung von Hoden und Nebenhoden mit Minderung oder Unterbrechung der Durchblutung.
Komplette Torsion: Drehung > 360°
Inkomplette Torsion: Verdrehung < 360 (bei 30% der Betroffenen wiederholt inkomplette Torsionen)
Hauptsymptom: plötzlich auftretender starker Schmerz, ggf. mit vegetativen Begleitsymptomen.
AWMF-Leitlinie: Akute Erkrankung des Skrotum im Kindes- und Jugendalter: Ultraschall hat den größten Stellenwert in der Differenzialdiagnostik testikulärer Erkrankungen
Sonografie:
Wichtigster Befund: “Whirlpool-Sign”: Darstellung des torquierten Samenstrangs.
B-Bild: Hodenparenchym initial unauffällig, später Hypoechogenität des Parenchyms bei einer zunehmenden Volumenvergrößerung oder Inhomogenitäten im Hodenparenchym (durch Nekrosen oder Einblutungen) möglich)
Farb-Doppler-Sonographie:
Seitengleicher Nachweis einer intratestikulären arteriellen und
venösen Gefäßdurchblutung schließt eine (komplette) Hodentorsion aus.
Im Seitenvergleich fehlende oder verminderte intratestikuläre Flusssignale: hohe Wahrscheinlichkeit einer Hodentorsion
(bei intravaginalen Torsionen selbst bei kompletter Torsion verstärkte Durchblutung der Skrotalwand- und Kapselgefäße möglich, die im Ultraschall eine erhaltene Hodendurchblutung vortäuschen kann.
Hydatidentorsion
Hydatiden (Wasserblase):
Appendix testis (Morgagni-Hydatide): Rest des Müllerganges
Appendix epididymis: Rest des Wolffganges
Tumore/Raumforderungen
Hydrozele
Wasserbruch des Hodensacks: Flüssigkeitsansammlung innerhalb der Zwischenräume zwischen den Hodenhüllen mit Vergrößerung des Hodensacks
Zysten- Spermatozelen
Varikozele
“Krampfaderbruch” : Krampfaderbildung im Bereich des von den Hodenvenen gebildeten Plexus pampiniformis.
Grad 0 – Die Varikozele ist nicht sicht- & nicht tastbar, Nachweis mit Dopplersonografie möglich
Grad I – unter Valsalva -Manöver tastbare, aber nicht sichtbare Varikozele
Grad II – Unter Ruhebedingungen tastbare, aber nicht sichtbare Varikozele
Grad III – Bereits unter Ruhebedingungen leicht tastbar und deutlich sichtbare Varikozele
In 70-95% linke Seite betroffen (Einmündung Hodenvene in linke Nierenvene)
Symptome: häufig symptomlos. Schweregefühl und leichte Schmerzen möglich. Mitunter starke Schmerzen bei Varicothrombose .
Solide Raumforderungen
Bei jungen Männern zwischen 20 und 45 Jahren sind Hodentumoren die häufigste Neoplasie.
Keimzelltumore : Seminome, Nichtseminome: Dottersacktumore, Chorionkarzinome, embryonales Karzinom….
Keimstrang- und Stromatumore: Leydigzelltumore, Sertolizelltumore, Granulosazell-tumore…
Tumoren mit Keimzell- und Keimstranganteilen: Gonadoblastom
Metastasen, Lymphome…
Sternhimmelhoden
Microlithiasis testis-feinste intrakanalikuläre Verkalkungen.
Anhäufung von unregelmäßig über den Hoden verteilten kleinsten echoharten Reflexen.
Sie wird nicht selten in Zusammenhang auch mit extragonadeln Keinzelltumoren oder
mit Hodentumoren gefunden.
Trauma